Sternwanderung Hochwacht
Die diesjährige Sternwanderung stand unter dem Motto: „Waldbrandgefahr“. Niemand in unserem Team konnte sich erinnern, jemals an einer Wanderung kein Feuer gemacht zu haben, weil es dazu zu trocken war.
Der Morgenhimmel war strahlendblau als wir von Frauenfeld aus mit den Postautos in Richtung Seerücken starteten. Unser diesjähriges Wanderziel hiess: Hochwacht bei Klingenzell.
Von der Hochwacht aus sieht man über einen Teil des Untersees und auf die Höri-Insel auf der Deutschen Seite. Wenn es klar ist entdeckt man einen Teil vom Gnadensee und nicht zu vergessen die Gemüseinsel Reichenau.
Der Ausblick war fantastisch, was einige Kinder bei der wohl verdienten Ankunft zu schätzen wussten und lautstark mit einem „sooooo schön!“ kommentierten. Es blies eine kalte Bise, die durch Mark und Bein ging. Die wenigsten dürften an diesem doch so sonnigen Tag richtig geschwitzt haben.
Doch der Reihe nach:
Von vielen Richtungen her wurde die Hochwacht von den Wandergruppen angepeilt. Die einen starteten in Eschenz und die anderen in Hörhausen. Wieder andere fuhren noch weiter bis zum Aussichtspunkt Eichhölzli oberhalb von Steckborn. Der Seerücken bot herrliche Blütenpracht, viele Tiere auf Bauernhöfen und für Stadtkinder unbekannte Gerüche wie Gülle oder Schweinestallduft. Auch die verschiedensten Traktoren mit den dazugehörenden landwirtschaftlichen Maschinen fanden bei Gross und Klein Bewunderung.
Unsere Drittklässler wollten sich nicht mehr von einem Freilaufstall voller Schweine entfernen. Auge in Auge standen sie vor den neugierigen Schweinen und studierten deren Steckdosen-Nasen. Wenig weiter standen interessante Walliser Schwarznasenschafe mit krummen Hörnern in der Wiese, welche die Bewunderung der Kinder ernteten. Ein wenig später trafen wir auf junge schnurrende Katzen, welche sich von den begeisterten Kindern knuddeln liessen und prächtige Pferde, die mit Gras gefüttert wurden. Und so wurden aus den von uns berechneten zwei Stunden mindestens drei Stunden Wanderzeit.
Ein Kind hatte keinen Rucksack, sondern eine grosse Sporttasche bei sich, welches an und für sich schon eine Herausforderung zum Tragen bedeutete. Andere hatten zu lange Schnürsenkel, welche sich beim Gehen als Gefahr entpuppten und ein anderes Kind hatte Schmerzen an den Füssen, weil es am Vortag neue Wanderschuhe bekommen hatte. Ein Kind hatte einen derart prallen Rucksack, weil es eine grosse Picknickdecke eingepackt hatte. Und so hatte jeder seine Last zu tragen.
An den schönsten Plätzchen machten wir Halt zum Spielen und Verweilen und ausser ein paar Schrammen und Holzsplittern im Finger ist zum Glück nichts passiert. Unsere Rucksack-Apotheke tat seine Dienste bestens.
Dieser Tag darf für alle als gelungen bezeichnet werden und wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. (Joan Istrice)