Die Lesefreundschaften haben einen nachhaltigen Eindruck bei den Kindern hinterlassen. Die Vorfreude auf die Besuche der 2. Klässler war jeweils sehr gross. Die Kinder waren so motiviert, dass sich aus dem Vorhaben, eine Geschichte auch für die Eltern vorzulesen, ein richtiges Theaterprojekt entwickelt hat. Das Bilderbuch „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ diente uns als Vorlage. Wir haben als Kulissen ein richtiges Haus für Wanja gebaut, Lieder und eine Begleitmusik einstudiert, Kostüme für Fuchs, Hase, Bär und Wanja mussten am Wochenende genäht werden (aber was tut man nicht alles in der Begeisterung). Anstatt Proben im üblichen Sinne spielten wir die ganze Geschichte fast täglich durch. Und da jedes Kind einmal Hase, Bär oder Fuchs sein wollte, wechselten auch die Rollen ständig.
Weil wir alle so viel Spass am Spielen und auch am wunderschön gereimten Buchtext hatten, fanden auch im Januar noch einige „Vorführungen“ für befreundete Kindergartenklassen statt.
Es gab in dieser Zeit viele schöne und lustige Momente, aber wirklich verblüfft und zu Tränen gerührt war ich bei dieser Gelegenheit:
Um die Kinder nach den Weihnachtsferien wieder auf die Geschichte einzustimmen, nehme ich das Bilderbuch hervor und beginne auf der ersten Seite den Text vor zu lesen. Die ganze Klasse macht spontan mit. Ich verstumme erstaunt, denn auswendig lernen war nie verlangt. Noch mehr staune ich als die Kinder Seite um Seite vergnügt vortragen. Es haut mich fast um: die Klasse kann das ganze Buch auswendig!!!