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Indianer Projekttage

Acht Klassen warteten am Montagmorgen gespannt vor dem Schulhaus. Was wird sie wohl in diesen drei Tagen zum Thema Indianer erwarten? Und warum sind denn keine Lehrer oder Lehrerinnen da, sondern nur Indianer und Indianerinnen?

Doch diese Indianer waren ähnlich neugierig wie die Lehrpersonen, denn sie wollten mit den Schülerinnen und Schülern etwas Tolles erleben. So wurde der Tag mit einem lustigen Indianertanz begonnen. Eine buntgeschmückte Guaranì-Indianerin trommelte den Rhythmus und sang, während zwei Indianersquaws den Kindern die Schritte und Bewegungen zeigten. Es war gar nicht so einfach, doch Übung macht den Meister. Am zweiten und dritten Tag klappte alles schon besser und der Tanz wurde schliesslich sogar in zwei Kreisen ausprobiert.

Anschliessend teilten sich sämtliche Klassen in die jeweiligen Indianerstämme wie z.B. Adlerauge, starker Bär, lustiger Hase, wissende Eule, einsamer Wolf oder tanzender Stern auf. In den verschiedenen Workshops wurde es nie langweilig, denn sie hatten allesamt viel zu bieten. Die altersgemischten Gruppen durften an drei Vormittagen abwechslungsreiche und interessante Ateliers besuchen. Ob sie nun eher etwas Kreatives erlernten, wie beim Bändeli oder Traumfänger knüpfen, Speckstein schleifen, dem Legen von Land-Art, Tonfiguren brennen oder Instrumente bauen, hier konnte so manche Fantasie ausgelebt werden. Ob ihnen die Kochkunst auf dem Feuer, das Mischen von Farben aus Naturmaterialien oder die Medizin von weisen Medizinmännern – oder eher Medizinfrauen – erklärt wurde, hier wurde viel Neues gelernt und ausgetüftelt. Und beim Blasrohr schiessen, Fährten lesen, Sich-Tarnen oder auf der Schnitzeljagd konnten sich die Kinder richtig austoben.

Am Dienstagnachmittag gab es Gelegenheit, sich beim Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin über das Erlebte auszutauschen, doch für dies blieb nicht lange Zeit. Denn alle Klassen hatten einen der Stufe angepassten Auftrag zum Thema verschiedener Indianerstämme. Die 1./2. Klässler malten schöne Ornamente nach Art der Indianer, die 3./4. Klässler verwandelten ein riesiges Papier in ein buntes Plakat, bestehend aus einer Amerika-Landkarte mit Zeichnungen, und die 5./6. Klässler sammelten Informationen über Prärieindianer, Pueblos, Inuit, Wald- und Küstenindianer. Daraus entstanden vier wunderschöne Plakate, die alle noch lange in den beiden Schulhäusern bestaunt werden können.

Während den drei Projekttagen durften die Kinder bei schönstem Wetter viel Neues über Indianer lernen, machten neue Bekanntschaften, Grosse halfen Kleinen und umgekehrt, und alle, einschliesslich den Lehrpersonen, hatten eine Menge Spass. Und sogar wenn hin und wieder doch eine kleine Träne vergossen wurde, war dies nicht weiter tragisch, denn ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz.

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